VINARIUM Austria, Bregenz
In der ehemaligen um die Jahrhundertwende errichteten Weinhandlung, welche viele Jahrzehnte auch als Gasthaus genutzt wurde, konnte der ehemals modern konzipierte Stahlbetonkeller von zahlreichen baulichen späteren Veränderungen befreit werden.
Das wiedergewonnene räumliche Stimmungsszenario wird im Kellergeschoß durch eine zentral positionierte „angeknabberte“ Stahlbetonsäule, welche sich ehemals einem mächtigen Weinfaß in den Weg stellte, bestimmt. Eine schalreine Betonschachtel, welche die Vinothek beherbergt, wird durch Stampfbetonwände erschlossen. Hier zeigt sich das angestrebte Spannungsfeld zwischen erdig rauhem historischen Bestand und dem beigefügten Gebäudeteilen und Objekten der Gegenwart. Gemeinsames materialbezogenes Bindeglied der Gestaltung ist die Verwendung von Holz. Die feine geschnitzte historische Zirbendecke des erdgeschoßigen Restaurants findet dabei ihre kontrapunktische Entsprechung in den grob gearbeiteten Akazienschichtholzplatten der Vinothekseinrichtung. Um den Depotcharakter für die aus den Weinregionen Österreichs importierten Weine zu unterstreichen wurde ein Mobilregalblock als Auslagenobjekt positioniert. Eine vom Außenlicht durchstrahlte färbige Glaswand gibt Stimmungsfelder der Trauben und Rebenwelt wieder.