Umbau Miniwohnung Wien, Streibel

Der Umbau einer 20m² Kleinwohnung, mit Linoleum und Terrazzoboden sowie Blumentapete, sollte einen flexiblen Wohn-, Arbeits- und Partyraum für den Kremser Bauherrn in Wien bieten.

Anstelle der kleinteiligen Zimmeranordnung wurde ein großer offener Raum entworfen. Ein zentraler Versorgungskern mit Küche und Bad ordnet die Funktionsbereiche und verschiebbare Türelemente können die Wohnung nach Bedarf unterteilen.

Entlang dieses Rückgrats wird die Küche oder der Kasten durch eine hölzerne Schiebetüre geschlossen, Eingang und Bad jedoch mittels transluzenten Glaselementen gefiltert oder abgetrennt. Zwei wandmontierte Regale und Kästen komplettieren dieses System fix installierter aber bewußt gezeigter Infrastruktur.

Die eingesetzten Materialien reflektieren ihre Umgebung. Holz als fusswarmer Boden mischt sich mit Kunstharzoberflächen in der Küche und Nirostablech in den nassen Bereichen. Transluzente Gläser für die Duschwände und Schiebetüren lassen Licht tief in den Raum fallen, sorgen aber für Privatheit wenn sie nötig ist. Ein Durchmischen der Materialien sorgt für eine Lebhaftigkeit mit Wiedererkennungswert. Besonders herausforderend war die komplexe Ausführung der Metallwände und deren Stöße in der Badzone.

Künstliches Licht wird in zwei Arten eingesetzt. So wird einerseits durch eine regelhafte sternförmige Anordnung von Deckenleuchten der Raum als Gesamtes lesbar, anderseits verleiht die linienförmige indirekte Beleuchtung entlang der Küchen-, Bad- und Eingangswand der Wohnung eine diskrete hintere Achse.

Um die flexible Benutzbarkeit der Wohnung zu steigern, bekamen die Möbel Rollen. Sie klappen, vergrößern und verkleinern sich und sind ineinander schiebbar. So wird das Sofa zum Doppelbett, die Küchenabstellfläche zum Frühstückstisch und der Schreibtisch zum großzügigen Esstisch.

Durch diese strukturierten Maßnahmen konnte ein Raumgefüge geschaffen werden, das Großzügigkeit erfahren lässt, aber auch Intimität gewährt, wo und wann sie gewünscht wird.