Eisenhut – Aussichtsplattform in Großriedenthal
Planer / Architekt:
DI Franz Sam (sam – architects) und Wolfgang Huber (Huber Buchberger Architekten ZT GmbH)
Ausführungs- und Werkstattplaner + Stahlbau: GAP GmbH
Der Bauplatz liegt nahe einer Wegkreuzung an der Grenze zwischen den Gemeinden Fels am Wagram und Großriedenthal. Die Gemeinde zählt mit 500 Hektar zu den bedeutendsten Anbaugemeinden am „Wagram“. In den letzten Jahren haben Touristen und Sportler die beeindruckende Kulturlandschaft für sich entdeckt, wo sie bei einer Fahrt mit dem Fahrrad oder einem Spaziergang in den ruhigen Rieden die hügelige Landschaft genießen.
Der Eisenhut versteht sich als Element der gleichnamigen Riede der Landschaft und ist damit förmlich verbunden. Denn in der Nähe des Hügels namens Eisenhut kann auch Rasen-Eisenerz gefunden werden. Dafür steht auch die aus Corten-Stahl gefertigte Dachskulptur und ist somit eine Einheit aus Ortsbezug und Materialität.
Die technische Konzeption der auf einer Beton-Plattform Aufgeständerten Dachschale lässt dabei die Form als „Plated Structure“ in einem einzigen Konstruktionsschritt entstehen. Die 5mm Blechschale als polyedrisches Faltobjekt, wird dabei mit Haupt- und Nebensteifen ausgestattet zu einem leistungsfähigen auskragenden Leichtbau-Dachschale geformt. Die Form und die Konzeption des Auflagerstabwerks aus feuerverzinkten dickwandigen Stahlrundrohren Ø 127 mm und Ø 89 mm formen sich in Querrichtung Auflagerjoche als abgestützte Rahmen aus und leiten die anfallenden Kräfte in die bodennahe positionierte Betonplattform ein. Das Stabwerk wurde in der Werkstatt in zwei Teile vorgefertigt und in die Ortbetonplattform eingebunden.
Die Besucher erreichen über eine Rampe mit dem „Eisenhut“ die Plattform und können den Ausblick über die Wagramkante bis ins Tullnerfeld genießen. Die Plattform wird zu einem Ausflugziel, Picknickplatz und Treffpunkt für die Einheimische der Gemeinde Großriedenthal, es öffnet den Blick zu der Besonderheiten der Region und lädt zum Verweilen aber auch der Präsentationen von Weinen ein.
Fotos © Leonhard Hilzensauer