Sparkasse Herzogenburg
Der Zubau des neuen Besprechungs- und Seminarraumes ist als eine räumliche Erweiterung des bestehenden Sparkassengebäudes konzipiert. Ein Raumvolumen fügt sich dabei in den bestehenden, als Freifläche genutzten Hof ein und zoniert den Zugang wie den Gartenbereich neu. Die räumliche Gestaltung entwickelt sich aus der Idee, den bestehenden Garten und den neuen Baukörper zu einem Ensemble zu verschmelzen und gegenseitig aufzuwerten.
Einerseits öffnen sich die neu geschaffenen Räume zum Garten hin und beziehen die Natur atmosphärisch in den Innenbereich mitein, anderseits bleibt der Garten in seiner ursprünglichen Größe erhalten, indem der Baukörper als kristalliner Solitär vom Geländeniveau abgehoben wird und über der Gartenlandschaft schwebt, die ungestört unter dem Baukörper hindurchläuft.
Der Vortragsraum ist dabei eine Raumschale, welche sich in die Aktionsfläche, den Publikumsbereich und die Freiterrasse gliedert. Die Terrasse selbst kragt über den neu gestalteten Freiraumbereich aus und verknüpft die Innenbereiche mit dem Naturraum des Innenhofes und leitet in einem fließenden Übergang in den Garten über. Ein aus der Fassade heraus entwickeltes Dachflächenfenster durchflutet den Innenraum mit Tageslicht und stellt einen vertikal definierten Sichtbezug zum Stadtraum, mit Blickachse Stiftsturm, her.
Das ‚S’ des Sparkasse-Logos liegt dem Entwurf als Icon zugrunde, von dem sich die Raumkanten des kristallinen Baukörpers ableiten, und definiert als virtuelle Grundstruktur die Raumsequenz Bestandsgebäude–Vortragssaal–Garten (à siehe Diagramm).
Dieses Prinzip weiterführend ist das ‚S’ des Sparkasse-Logos Grundlage der Aufteilung von akustisch reflektierenden und absorbierenden Decken- und Wandelementen im Innenraum, und damit Leitmotiv der Innenraumgestaltung, die farb- und materialbezogen neutrale wie auch stimulierende Oberflächen anbietet.
Im Hinblick auf die Farbgestaltung des Innenraumes besteht einerseits die Möglichkeit, den steingrauen Grundkörper durch Innenverkleidungen in zurückhaltenden Grautönen und naturbelassenen Holzoberflächen zu veredeln, oder mit Verkleidungen in rotgetöntem Holz und warmen, dunklen Brauntönen Akzente zu setzen.
Außenräumlich bildet eine metallisch glatte, wie auch verglaste Oberfläche die Fassade der zum Garten geöffneten schwebenden Raumschale.
Fotos © Alexander Rajchl