Hochwasserschutz Hundsheim

post hws hundsheim

Hochwasserschutz – gestalterische Massnahmen

Die Aufgabe war in ein bereits bestehendes wasserbautechnisches Projekt Gestaltungsmaßnahmen zu implementieren, welche mit ihrer formalen und funktionellen Wirkung geeignet sind für die Gesamtanlage, eine über die Hochwasserschutzfunktion hinausgehenden, Mehrwert zu erlangen. Die zentrale Frage war dabei die Gewinnung einer formalen Aussage welche den Schutzwert der Wand gegen Hochwasser versinnbildlicht und durch das Einkrümmen der Torbereiche und entgegen-neigen der Wand erzielt werden konnte.

Die Gestaltungsmaßnahmen umfassen im wesentlichen die skulpturale Gestaltung, der dem Höhenverlauf nach gestaffelten Wand mit einer definierten Querneigung und verlaufenden Überhöhung im Bereich der Westeinfahrt, sowie die Oberflächenbearbeitung der Betons. Als Oberflächenbearbeitung wurden straßenseitig der B33 als Primärschalung grundsätzlich durchgehend sägeraue ca. 15-20 cm Pfosteneinlagen vorgesehen. In einem aus der Detailgestaltung resultierendem Gestaltungsmodus wurden dann die 20 cm breiten Pfosteneinlagen durch eine definiert rau und unregelmäßig gehaltene horizontal geführte Einlage aus Schalungselementen von 5 cm Breite ergänzt. Diese Bereiche dienen im Wesentlichen dem vorgesehenen erleichterten Be- und Überwachsen der Wände wie auch dem schalungstechnisch günstigem Darstellen der vorgesehenen dem Grundrissverlauf nach gekrümmten Wandteile. Bereiche im Wandsystem vor vorgesehenen Öffnungen und Übergängen zu den mobilen Elementen des Hochwasserschutzes werden seitwärts derselben, um Verletzungsgefahr auszuschließen und die Manipulation mit den anzubringenden Elementen zu erleichtern, als schalglatter Beton ausgeführt. Die wasserabgewandte Seite der Wand wird ebenso in einer Abfolge von breiten und schmalen Schalungseinlagen variiert, wobei ebenso schalglatte Wandbereiche an definierten Stellen wie auch im Krümmungsbereich innen kontrastieren.

Ergänzend dazu sind an der wasserabgewandten geschützten Seite bestimmt gruppierte Ausnehmungen, als so genannte Nützlingsnischen eingebracht , welche mit Natursteinmaterial trocken ausgeschlichtet sind, und das Ansiedeln von Pflanzen und Insekten erleichtern und somit über den Schutzwert hinausgehend eine interessante, begrünte, sich im Jahreszeitverlauf verschieden darstellende Schutzwand biologisch unterstützen.

Musterwand als Mittel zur Gewinnung einer sicheren Vorstellung über die Haptik von rauen und glatten Betonoberflächen. Als wesentliche Oberflächenmerkmale wurden dabei die unterschiedlichen mechanisch- den schalungsmäßig bearbeiteten Betonoberflächen, bei verschiedenen Beton-Korngrößen den Natursteinvormauerungen gegenübergestellt. Gefärbte Betonteile in den Farben Gelb, Rot und Schwarz, sowie Betonoberflächenmuster mit Matrizenschalung ergänzten die Musterwand.