Wettbewerb Franz Zeller Platz, Krems
Städtebau & Axonometrie
Stein und Krems, zwei eigenständige historische Städte, sind durch einen breiten Zwischenstadtraum locker verbunden. In diesem Bebauungsstreifen sind zwei Texturen vorherrschend: Die Textur von Gründerzeitvillen der Vorstadt von Krems und die Textur von großvolumigen Sonderbauwerken wie Gefängnisanlage, Kulturbezirk und nördlich die Donauuniversität Krems östlich von Stein. Aus den Bezugslinien Steiner Donaulände und Steiner Landstrasse und deren Bebauungsstrukturlinien wurde über der Ebene „Platte“ eine offene Nord – Süd verlaufende Riegelstruktur angeordnet, welche den Freizeitbereich und die Bebauung ineinander verzahnt. Östlich werden die langen Riegel an die Vorstadtstruktur adaptiert und in Stadtvillen aufgelöst.
Verkehr
Entwurfsbestimmend ist eine strikte Entkoppelung der Fusswege durch Höhenwege, die die Personenströme besser zu lenken imstande sind und die Kreisverkehre entlasten. Der neue Attraktor Donauuniversität mit seinen spezifischen semipermanenten Nutzern (Studenten/Professoren) werden gezielt mittels Fusswegen an die beiden Bahnstationen angebunden. Die Radfahrer werden – wie schon bisher – auf den bestehenden Radwegen geführt.
Funktionales Konzept
- Überwindung der durch die Führung der B3 räumlichen Trennung durch abschnittsweise Überplattung
- Schaffung von Höhenwegen zur Vernetzung von Stadträumen (Stein und Krems) und Freizeitzone sowie fußläufige, massentaugliche Anbindung der neuen Schiffsstation unter gleichzeitiger Entlastung der Kreisverkehre
- Aufgekämmte Bebauungsstruktur in Nord/Südrichtung zur Öffnung der Stadt zur Donau unter Einbezug der übergeordneten Ordnungsstrukturen
- Höhenstaffelung der Neubebauung und funktionale Trennung in eine Infrastrukturzone (EG) und Deckbebauung (Obergeschosse)
Funktion
Bereich Kreisverkehr
Die der Stadtkernrandlage entsprechende Infrastruktur wird neu geordnet und durch die Anordnung von Höhenwegen auch im Bereich des Kreisverkehrs neu akzentuiert.
Ein zweigeschossiges Fastfoodrestaurant soll in zwei Ebenen funktionieren: Autofahrer erreichen die Örtlichkeit in der Strasseneben unter anderem über eine Abbiegespur in die B3 (Richtung Westen) bzw. über eine Ein-/Ausfahrt im Bereich der Steiner Donaulände. Fußgänger (Touristen und Freizeitnutzer) benützen Höhenwege.
Freizeit & Parken
Im Bereich der Überplattung bieten diverse Tribünenbauwerke Möglichkeiten für Outdoor Events und verschaffen Bewohnern und Touristen gute Sichtmöglichkeiten zur Donau und zum Stift Göttweig.
Die entsprechenden Parkmöglichkeiten für größere Events (zB Veranstaltungen im Rahmen der Festivals oder Sportveranstaltungen) in unmittelbarer Nähe schaffen die erforderliche überdachten und begrünten Garagenbauwerke.
Aspekte zur Freiraumgestaltung
Grünbereiche
Grundsätzlich wird versucht die vorhandenen natürlichen Grünbereiche zu erhalten oder als Baumzeilen fortzuschreiben. Die Alleen der historischen Straßenzüge von Ringstraße und Schillerstrasse, wie auch der B3 werden dadurch vervollständigt.
Im Bereich der flächigen Begrünung werden die Bereiche neben der Schiffstation als intensiv begrünte Überbauungen der darunter liegenden Parkplatzflächen definiert, auf und abklingende flächige Anrampungen bilden dabei die Zonen für die Eventbereiche und werden stellenweise durch Tribünenstufen ergänzt. Lokale Events im Vorplatzbereich der Schiffsstation und Open Air Konzerte im Fußballfeldbereich werden dadurch unterstützt.
Wegeführung
Die fußläufigen Verbindungen welche bisher im Bereich der Schiffstation sich sammeln, werden durch die Entwicklung von aufschwingenden Höhenwegen, welche sich aus Rampen zu Fußwegbrücken entwickeln ergänzt, sodass die Bereiche der Steiner Altstadt der Kunsthalle sowie der neuen gemischten Bebauung kreuzungsfrei erreicht werden können. Der erhebliche zeitlich massiert auftretende Touristenstrom kann dabei über gut übersichtliche Höhenwege zu den attraktiven Zonen des anliegenden Stadtbereiches geführt werden.
Die Durchwegung des mit Büros wohnen und Gastronomie genutzten Freibereiches der weitläufig überbauten Erdgeschosszone erfolgt den möglichen Verbindungslinen nach, wobei seitlich anliegend Verdichtungen der Freiraumgestaltung durch Ausbildung von Kommunikationsbereichen vorgesehen sind.
Der Bereich des Karl Tiefenbacher Parks wird auf das Niveau der überbauten Erdgeschosszone herangeführt und mit der höhen- und dichtemäßig abklingenden Bebauungsstruktur verflochten.
Plätze und Hofbereiche
Die Erdgeschosszone mit gemischter gewerblicher Nutzung wird durch Ausschnitte in der Überbauung belichtet welche mit Bewuchs einer hofgemäßen Gestaltung zu Ruhezonen erhoben werden.