Einfamilienhaus Reither, Krems

post reither

Dachausbauten in der Altstadt sind zur Freude der Stadtplaner derzeit sehr en vogue in Krems. Ein mittelalterliches Gebäude mit einem steilen Grabendach bietet sich für eine Nutzung des Dachraumes geradezu an. Zwei neue Wohnungen sollen entstehen, die eine äußerst hohe Attraktivität aufweisen werden.

In das Obergeschoss der vorhandenen Bausubstanz wird eine mittige Stiege eingeschnitten, die in Längsrichtung des Gebäudes genau unter dem Dachgraben verläuft.

Zwei Stahlbetonscheiben nehmen die neue, einläufige Treppe in den Dachraum auf und fungieren statisch als Tragwerk für den mittigen Trambalken des Grabendaches. Unregelmäßige Öffnungen perforieren diese Betonwände und verleihen der neuen Stiegenanlage den Eindruck einer mächtigen Raumskulptur.

Während an der Nordseite zur Margaretenstraße die historische Fassade mit drei kleinen, rechteckigen Öffnungen im Dachgeschoss völlig unverändert bleibt, wird die gesamte Südseite bei der Wohnungen zum Hof in Glas aufgelöst. Ein Lamellenrost sorgt für die erforderliche Beschattung.

Durch den konischen Gebäudegrundriss ist der westliche Sattel des Grabendaches etwas höher als der östliche. Das eröffnet die Möglichkeit, in diesem Teil ein zusätzliches Galeriegeschoss einzufädeln, das die Wohnqualität maßgeblich steigern wird.

Eine großzügige Dachterrasse mit einem wunderbaren Ausblick ergänzt das Angebot der einen Wohnung, während der anderen Wohnung ein Balkon im Süden zum Hof hin vorgelagert wird.
Krejs W., Franz Sam – Dachausbau Altstadthaus, in: Magistrat der Stadt Krems, Stadtbaudirektion (Hg.), Krems – Stadt im Aufbruch 2001: Architektur und Städtebau – eine Bilanz, Krems 2001, S.13